Gefahr für Zusammenbruch des EU-Finanzsystems steigt

Die Gefahr für einen Zusammenbruch des gesamten europäischen Finanzsystems steigt!

Bankensturm / Bank-run:

Im Augenblick läuft ein Bank-run in Südeuropa. (Link (1) siehe unten)

– Italien: Seit Mitte 2011 wurden 160 Mrd. € abgehoben.
– Spanien: Im ersten Quartal 2012 wurden fast 100 Mrd. € abgehoben.
– Griechenland: Seit Beginn der Krise wurden ca. 63 Mrd. abgehoben.

Was passiert, wenn sich dieser Bank-run auch auf Deutschland überträgt?

2008 war es bereits so weit. Die Deutschen holten ihre Spareinlagen von den Banken und das Finanzsystem stand vor dem Zusammenbruch (2). Daraufhin traten Merkel und Steinbrück vor die Presse und versicherten, dass die Spareinlagen sicher seien. Im Nachhinein gab Steinbrück zu, dass es hierfür keine Legitimation gab (3). Egal – der Bankrun konnte gestoppt und ein Zusammenbruch verhindert werden. Ob ein solcher Bluff ein zweites Mal funktioniert ist fraglich.

Einlagensicherung:

Alle Einlagensicherungssysteme sichern nur den Ausfall EINER Bank ab. Einen Ausfall MEHRERER Banken oder im Falle eines Bank-runs kollabiert jedes Einlagensicherungssystem, egal ob Einlagensicherungssystem der Sparkassen, der Raiffeisen/Volksbanken oder des BdB. Auch eine Staatsgarantie über 100.000 € je Kunde auf die von vielen Banken verwiesen wird GIBT ES NICHT!

FOCUS money beschreibt dieses Problem im Artikel „Der 100.000-Euro-Irrtum“ (4).

Schuldenschnitt / Währungsreform:

Schlussendlich kann das europäische Schuldenproblem nur dadurch gelöst werden, dass Schulden UND Guthaben gestrichen werden, entweder über Hyperinflation oder über eine europäische Währungsreform.

Ende 2011 veröffentlichte die Boston Consulting Group eine Studie „Back to Mesopotamia“. Darin wird ein weltweiter Schuldenschnitt vorgeschlagen (5). Demnach würde für Deutschland zwar ein Schuldenschnitt in Höhe von 11 % genügen, um die Schulden – zwar nicht auf null – aber auf ein erträgliches Maß (180% des BIP) zu senken.

Da aber bei einzelnen Ländern die Schulden das Geldvermögen übersteigen (z.B. Irland) wäre ein gesamteuropäischer Schuldenschnitt von 34 % notwendig.

Der für die Studie verantwortliche Levin Holle arbeitet seit kurzem im deutschen Finanzminsterium. Merkwürdig ist, dass er sich nun mit einem Jahresgehalt von etwa 125 T€ begnügt, obwohl er bei der Boston Consulting Group über 1 Mio. € jährlich verdiente (6).

Links:

(1) Link – Süddeutsche Zeitung (29.05.12): Sturm auf die Banken hat begonnen
Link – Die Presse (31.05.12): Kapitalflucht erreicht Spanien
Link – Google – Bankrun, Kapitalflucht, Bankensturm
(2) Link – Die WELT (23.06.09): Wie Deutschlands Sparer heimlich die Bankautomaten plünderten
(3) Link – SPIEGEL (13.09.10): Es war ein Erdbeben
(4) Link – FOCUS money (05.06.12): Der 100.000-Euro-Irrtum
(5) Link – Die Presse (07.10.11): Boston Consulting Group – Haircut für die ganze Welt
(6) Link – Financial Times Deutschland (30.11.11): Levin Holle – Abgeworbener Finanzfachmann
Link – Börsennews (15.12.11): Plant Finanzministerium Enteignung deutscher Sparer?

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